Wie sinnvoll ist ein 3D Fernseher?

Zwei Technologieansätze

3D Fernseher produzieren für jedes wahrnehmbare Bild eigentlich zwei verschiedene Bilder, eins für jedes Auge des Betrachters. Unser Gehirn kann diese beiden Bilder verarbeiten und setzt sie in ein dreidimensional wirkendes um. Um das zu erreichen werden aktuell zwei unterschiedliche Technologien eingesetzt:

  1. Bei der passiven 3D-Technik werden polarisierte Brillengläser eingesetzt, bei der jede TV-Bildzeile immer im Wechsel für je ein Auge dargestellt wird. Die Brille dient als Filter, der diese Bildzeilen dreidimensional umsetzt. Nachteil: Die Brille auch einen Teil der Farben heraus wodurch das Bild an Kontrast verliert und dunkler wirkt. Die Aufteilung der Bildzeilen bedingt zudem einen Verlust an Auflösung.
  2. Bei der aktiven 3D-Technik wird mit technisch aufwendigeren Shutterbrillen gearbeitet. Jedes Bild wird in voller Auflösung und somit ohne Verluste gezeigt, wobei die Brille des Ankommen von jedem Bild beim richtigen Auge koordiniert. Unser Gehirn wiederum setzt die separaten Bilder zu einem dreidimensionalen zusammen.

Wird sich 3D bei Heim-TVs durchsetzen?

3D-Filme verkaufen sich im Kino mit sehr gutem Erfolg. Dies mag vielleicht auch der Tatsache geschuldet sein, dass die Kinos teilweise gar keine Alternative bei neu erscheinenden Filmen, so dass man „nur“ in die 3D-Vorstellung gehen kann. Zuhause jedoch kommt der Faktor Bequemlichkeit und Benutzerfreundlichkeit dazu. Verbraucher setzen sich einfach ungern eine Brille an, um fernzusehen. Das Angebot an 3D-Material mit einem überzeugenden Effekt hält sich auch in Grenzen. Insofern meint die Mehrzahl der Experten, dass 3D zuhause eher ein Trend ist, der mit der Zeit abgebaut wird.

Resumé

Grundsätzliches sind sich die Experten einig, dass die 3D-Technik in Sachen Benutzerfreundlichkeit und Bildqualität noch nicht optimal umgesetzt ist. Hinzu kommt, dass es nicht genügend 3D-geeignete Werke gibt, bei denen die Raumtiefe tatsächlich einen spektakulären Effekt hat, wie etwa bei dem Film Avatar. Auf der anderen Seite steht, dass die räumlichere Darstellung realistischer und mitreißender sein kann. Schlussendlich wird es an jedem persönlich liegen, wo die Priorität zwischen realistischeren, jedoch qualitativ niedrigeren Bildern eingeordnet wird.