Welche Rolle spielt die Bildwiederholfrequenz?

Was ist Bildwiederholungsfrequenz?

Die Bildwiederholfrequenz, kurz Bildfrequenz, beziffert wie viele Bilder der Fernseher pro Sekunde wiedergeben kann und wird in Hertz, kurz Hz, angegeben. Je höher die Frequenz, umso mehr Bilder werden angezeigt. Marktübliche Werte erstrecken sich von 50 Hz bis hin zu 1200 Hz. Neben der Auflösung und der Bildschirmgröße ist sie eine der wichtigsten Eigenschaften des Fernsehers.

Wie viel Hertz sollte ein Fernseher haben?

Das menschliche Gehirn nimmt aufeinanderfolgende Bilder bereits ab ca. 14 Bildern pro Sekunde als Bewegung wahr. Aktuelle Kinofilme werden mit „nur“ 24 Bildern (IMAX-Filme mit bis zu 48 Bildern) pro Sekunde gedreht. Es stellt sich also die Frage, warum aktuelle Fernseher meist ein Vielfaches dieser Frequenz aufbieten. Die Antwort liegt mitunter in der Ausstrahlungstechnik der Bilder. Denn auch im Kino wird tatsächlich jedes der 24 bzw. 48 verschiedenen Einzelbilder zwei oder drei Mal hintereinander gezeigt und dazwischen kurz mit einer Blende abgedunkelt. Durch dieses künstliche Flimmern entsteht der Eindruck einer natürlichen, flüssigen Bewegung. Es ergibt sich also eine Bildfrequenz von 48 bis 144 Hz.

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass je mehr Zwischenbilder angezeigt werden, das Bild desto flüssiger und natürlicher für das menschliche Auge wirkt. Allerdings fallen die Unterschiede bei höheren Hertz-Werten als 100 bei 2D-Material nicht mehr so deutlich ins Gewicht und sind wesentlich subtiler bemerkbar. Bei gängigen 3D-Technologien, werden die Bilder jeweils für das linke und rechte Auge abwechselnd angezeigt (mehr dazu hier). Die Bildwiederholungsfrequenz ist also für die Wahrnehmung halbiert. Unterm Strich empfiehlt sich eine Bildfrequenz von mindestens 100 Hz für 2D TVs und mindestens 200 Hz für 3D TVs.

Am Rande: Die schnellste Kamera der Welt nimmt 1 Billion (1.000.000.000.000) Bilder pro Sekunde auf. Den beeindruckenden Effekt haben sie eventuell schon mal unter dem Begriff „Ultra Slow Motion“ gehört oder als Zeitlupen-Wiedergabe bei Boxkämpfen gesehen.

Vorsicht vor herstellereigener Hochrechnung der nativen Bildfrequenz

Leider ist aus den Produktspezifikationen der Hersteller in der Regel nicht die tatsächliche Bildwiederholfrequenz herauszulesen. Stattdessen wird zumeist via 3-buchstabiges Kürzel eine „hochgerechnete“ Bildfrequenz angegeben. Die Abkürzungen lauten beispielsweise „Clear Motion Rate“, kurz „CMR“ (Samsung), „Motionflow XR“, kurz „MXR“ (Sony), „Motion Clarity Index“, kurz „MCI“ (LG), „Perfect Motion Rate“, kurz „PMR“ (Philips), „Active Motion Rate“, kurz „AMR“ (Toshiba). Was dabei passiert ist, das anstatt Zwischenbildern andere Mittel, wie etwa das Blinken der Hintergrundbeleuchtung in die Berechnung miteinbezogen werden. Hier ein Beispiel zur CMR-Berechnung bei Samsung:

  • 400 Hz CMR = 100 Hz (Panel-Refresh) × 2 (Zwischenbildberechnung) × 2 (Backlight-Blinking)

Es reicht also leider nicht aus, allein auf die Hertz-Angaben der Hersteller zu schauen. Sobald sie eine solche Abkürzung hinter der Bildfrequenzangabe sehen, können sie sich als Faustformel daran halten, die angegebene Hertz-Anzahl durch den Faktor 3 oder 4 zu dividieren, um die ungefähre native Bildfrequenz herauszukriegen. Am sichersten fahren sie jedoch mit unserer Bewertung der Bildqualität in den Fernseher-Tests, in die wir natürlich auch die Flüssigkeit der Bilddarstellung einbezogen haben.